Somatic Experiencing (SE)®

Assistierte Selbstregulation des autonomen Nervensystems

SE ist eine Form der Gesprächsführung, die speziell auf die Entladung und Lösung von traumatischem Stress abzielt. Es wird mit den physiologischen Folgen des Traumas gearbeitet, nicht mit dem Ereignis!

Ähnlich wie in der Arbeit mit dem Atem werden dabei die gesunden Anteile des Menschen gestärkt, die Resilienz erweitert. Persönliche Ressourcen, sowie Körper- und Sinneswahrnehmung spielen dabei eine tragende Rolle.

Im Rahmen meiner Beratungstätigkeit unterstütze ich die Verarbeitung von Nachwirkungen von Trauma und überfordernden Lebensphasen.

Die Natur hat ...

… allen Tieren, den Menschen eingeschlossen, ein Nervensystem mitgegeben, welches in der Lage ist, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn diese selbstregulierende Funktion blockiert oder gestört ist (oft durch das rationale Denken!), entwickeln sich Traumasymptome, um die nicht entladene Erregung oder Aktivierung zu binden.

P.L. 1997, Skriptum 1. Jahr

Die ganze Struktur ...

… eines Traumas, einschließlich Übererregung, Dissoziation und Erstarren, basiert auf der Evolution des Überlebensverhaltens von Beutetieren. Traumasymptome sind das Ergebnis von auf Hochtouren laufenden und dann erstarrten, unvollständigen biologischen Reaktionen auf eine Bedrohung. Wenn dieser eingefrorenen Reaktion erlaubt wird, aufzutauen und sich zu vervollständigen, dann können Traumata neu verhandelt werden.

Peter Levine

Über die Methode

SE wurde von Dr Peter Levine (Biologe, Physiker, Psychologe) seit den 1970er-Jahren entwickelt. Trauma entsteht, wenn der Organismus in seiner Fähigkeit Erregungszustände wieder zu regulieren, überfordert ist.

Definition

Wenn eine intensive Bedrohung da ist, werden im Körper Stresshormone freigesetzt und es wird eine enorme Energie für Kampf oder Flucht zur Verfügung gestellt. Wenn weder kämpfen noch flüchten möglich ist, kommt es zu einer Erstarrungsreaktion, die das Überleben sichert. (wie bei einem Tier, das sich tot stellt und deshalb nicht gefressen wird). Die bereitgestellte Energie kann nicht entladen werden, die Situation bleibt wie eingefroren im Organismus und sinkt ins Unbewusste. (Das Tier kann die Energie im Nervensystem durch Zittern, Schütteln entladen.)

Mit SE wird dran gearbeitet, dass die Erstarrung in kleinen Portionen gelöst, die freiwerdenden Energien integriert werden können.

Folgen einer Erstarrungsreaktion

Folgen sind hier sehr häufig, sie zeigen sich z.B. in starren Atemmustern, in Vermeidungsverhalten, Dissoziieren in Alltagssituationen, sich fremd- Fühlen, keinen Zugang zur Emotionalität finden, starke Körperspannung im Körper, oder auch Untertonus, depressiven Verstimmungen uvm.

Ob eine Person Trauma erlebt hängt davon ab, wie resilient das Nervensystem zu dem Zeitpunkt ist.