Träume

 „In den Träumen webt die Seele an den Lösungsmöglichkeiten unserer Lebensprobleme.“
C. G. Jung

Das Besondere an Träumen

Das Besondere an den Träumen ist, dass sie, wie auch der Atem, eine Verbindung von äußerem und innerem Leben bilden.

Die menschliche Psyche besteht aus zwei Teilen: einem immens großen, unbewussten Anteil (das persönliche und das kollektive Unbewusste) und dem bewussten Anteil, der im Vergleich etwa die Größe der Spitze eines Eisberges hat. Beide Bereiche sind im Dialog miteinander und ergänzen einander.

In einem Selbsterkenntnisprozess „wird uns etwas bewusst“. Was wir vergessen sinkt ins Unbewusste, es verschwindet allerdings nicht, es kann wieder „auftauchen“.

Traumbilder sind Botschaften des Unbewussten an das Bewusstsein, die wesentliche Impulse für unsere Lebensgestaltung enthalten. Oft kompensiert ein Traum eine bewusste Haltung, die zu einseitig geworden ist.

Träume sind Botschaften, die uns das Selbst, das Zentrum, das unsere Erfahrung anordnet, sendet. Sie ergänzen Sinn bezogen unser Bewusstes, korrigieren eine einseitige Haltung, tragen neue Inhalte an uns heran oder inspirieren uns zu einer dritten Lösung, an die wir bewusst so nicht gedacht hätten. Träume sind gleich Briefen aus dem Unbewussten an unser Ich, die geöffnet werden wollen.

Dr. Ute Höllrigl, „Vertrauenswege“ 2015

Inneres Verarbeiten von Erfahrung, Wachsen und Reifen ist in uns angelegt

In der analytischen Psychologie nach Jung spricht man von einem Individuationsprozess, gemeint ist ein Lern-und Entwicklungsprozess im Sinne des „Werde, der du bist!“. Träume leisten einen großen Beitrag dazu.

Die Sprache des Traumes ist unserem Intellekt nicht ohne weiteres zugänglich ist, es ist eine Symbolsprache. Ein Symbol ist etwas Mehrdeutiges, wir finden es auch in Mythen und Märchen, die man als Psychologie der Urzeit bezeichnen kann. Ein Symbol ist immer mehrdeutig. Die bildhafte Sprache entspricht unserer entwicklungsgeschichtlich sehr alten Instinktnatur, zu der das Denken keinen Zugang hat.

Es braucht eine sorgfältige Übersetzung, diese wird durch Erzählen, Assoziieren gemeinsames umkreisendes Betrachten möglich.

Der Traum als Ressource – wozu Träume besprechen?

Träume wollen erzählt werden. Dabei schon kommen neue Assoziationen, innere Bilder tauchen nochmals auf, die Intuition wird wach. Im Kontakt wird das Traumgeschehen neu belebt.

Im Gespräch werden Verbindungen vom Traumgeschehen zu persönlichen Lernschritten und Aufgaben deutlich. Wertvolle Hinweise werden gemeinsam herausgearbeitet. Das wiederum regt neue sinnvolle Assoziationen an.