Frei atmen

Bewusstes Atmen zentriert, belebt, stärkt

„… und je freier man atmet, je mehr lebt man.“
Theodor Fontane

Es gibt  kein „richtiges“ oder „falsches“ Atmen – jeder Mensch hat einen  individuellen Atemrhythmus. Dieser verändert sich alles paar Sekunden, er reagiert sehr sensibel auf alle Einflüsse von innen und außen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jedes Erlebnis wirkt.

Wenn wir uns freuen oder lachen atmen wir tief und frei – wir halten den Atem an, wenn wir ängstlich sind. Stress, Sorgen, unterdrückte Gefühle, einseitige Lebensgewohnheiten hemmen den freien Fluss unseres Atems.

Umgekehrt können wir von schwierigen Gefühlen und Gedankenkreisen loslassen indem wir uns mit unserem Körper beschäftigen: Aufbau einer mühelosen Haltung, Regulation der Muskel-und Gelenksspannung, bewusster Bodenkontakt ermöglichen eine freie Zwerchfellbewegung.

Wir atmen auf -und erleben Stimmungsaufhellung, Präsenz und Klarheit.

Atempädagogik – eine europäische Achtsamkeitspraxis

Grundlage ist die Methode von Prof. Ilse Middendorf (Berlin). Sie wurde von Norbert Faller weiterentwickelt und wird an der FH für Gesundheit Hall/Tirol gelehrt.

Ziel der Atempädagogik

Ziel ist ein frei fließender Atem, Körperbewusstsein, sowie ein Anregen der Regulation des Autonomen Nervensystems. Einschränkende, fixierte Atemmuster werden gelöst. Wir nützen in dieser Methode das enge Zusammenspiel von Körper und Emotionalität um zu mehr Bewusstheit über uns selbst zu kommen.

Einfache, Bewegungen, Berührung oder Stimmarbeit modulieren die Atembewegung, lassen sie freier und tiefer werden. Dehnungen regulieren die Spannungsverhältnisse von Muskulatur und Gelenken. Wir atmen auf. Es entsteht wieder Leichtigkeit in Stimmung, Körperhaltung und Bewegung.

Es sind Momente intensiver Präsenz wenn wir – jetzt im Moment! – unseren frei zugelassenen Atem bewusst wahrnehmen.

Die Methode ist sehr hilfreich

  • Als Entschleunigung
  • In Krisen und Veränderungsphasen
  • Für Menschen, die künstlerisch arbeiten, zum Unterstützen von kreativen Prozessen
  • Als komplementäre Methode nicht nur bei Atemwegserkrankungen, zum Unterstützen von Heilungsprozessen, bei Schlafstörungen, Burnout, Long Covid, psychosomatischen Themen aller Art
  • In der letzten Lebensphase (Palliative Atempädagogik)

Atem-und Bewegungsübungen

(Gruppenunterricht)

Die Übungen sind alle mühelos und auch für ältere Personen leicht auszuführen.

Wir üben in einer achtsamen Haltung, die sich fragend und aufmerksam dem eigenen Körper und den inneren Prozessen zuwendet. Nach jeder Übung werden in einer kurzen Nachspürphase die Wirkungen eingesammelt.

Wir üben Bewertungen zu bemerken und beiseite zu lassen. Vertieftes Empfindungsbewusstsein entsteht, wir lernen uns selbst genauer wahrzunehmen. Dabei entstehen Körperbewusstsein, innere Klarheit, Wohlbefinden.

Die Übungen sind eine ideale körperliche Vorbereitung zur stillen Meditation.

Einzelarbeit mit Berührung

Ich arbeite mit Berührungsangeboten direkt im Atemrhythmus der Person im Sitzen oder Liegen. Dabei dehne ich Muskulatur oder halte oder bewege Gelenke, immer mit dem Atemrhythmus in Kontakt. Es entsteht ein stiller Dialog zwischen  dem Atem der Person meinen Händen.

Diese Arbeit wirkt sehr stärkend in herausfordernden Lebensphasen, nach längeren Krankheiten, Operationen, bei Erschöpfung.